25.08.16

Recruiting in Start-ups: Chefs entscheiden nach Bauchgefühl

Leidenschaft, Commitment und eine hohe Einsatzbereitschaft – das sind nur einige der Anforderungen, die Start-ups typischerweise an potenzielle Mitarbeitende stellen. Im Gegenzug können sie ihren Mitarbeitenden die einzigartige Möglichkeit bieten, sich schon früh an der Entwicklung einer innovativen Idee beteiligen zu können. Kandidaten zu finden, die in eine Start-up-Kultur passen, ist aber keine einfache Aufgabe. In einer Mini-Serie zum Thema «Recruiting in Start-ups» erzählen zwei Schweizer Start-up-CEOs, die zum Ringier Digital Ventures Portfolio gehören, von ihren Erfahrungen (veröffentlicht im Blog von JobCloud).

Das Tempo ist hoch, der Umgang locker-familiär, die Hierarchien flach und die Arbeitszeiten oft unkonventionell – so, wie man sich den Arbeitsalltag in einem Start-up vorstellt, ist er oftmals auch tatsächlich. Dementsprechend ist es für neugegründete Unternehmen besonders wichtig, Mitarbeitende zu finden, die zu dieser speziellen Start-up-Atmosphäre passen und gleichzeitig über die nötigen Skills verfügen, um das Unternehmen weiterzubringen. Oftmals ist für Recruiter in dieser Lebensphase des Unternehmens denn auch das Bauchgefühl wichtiger als Lebenslauf und Zeugnisse.

Diese Erfahrung macht auch Peter Oertlin, CEO von verkaufen.ch, einem im Jahre 2013 gegründeten Unternehmen, das elektronische Geräte ankauft, repariert und wiederverkauft: «Bei uns ist vor allem die Persönlichkeit eines potenziellen Mitarbeitenden wichtig. Ein gewisses fachliches Know-how muss schon vorhanden sein, aber wenn es an spezifischem Wissen fehlt, ist das kein Problem. Wichtiger ist uns, dass unsere Kandidaten den Start-up-Spirit mögen und zur Persönlichkeit unseres Unternehmens passen.» Im Gegenzug sei der Freiraum bei einem Start-up aber auch grösser, und auch junge Kollegen und Kolleginnen können schnell Verantwortung übernehmen.

Gleich ergeht es Laurent Decrue, CEO von Movu, einer 2014 gegründeten kostenlosen Online-Plattform, die Offerten rund ums Thema Zügeln anbietet: «Wir können als junges Unternehmen keine besonders hohen Löhne bezahlen und setzen daher auf junge Leute, die wissbegierig und neugierig sind und sich selber weiterentwickeln möchten. Uns ist es extrem wichtig, dass künftige Mitarbeitende mit unserem Team und unserer Kultur «matchen», darum entscheidet bei uns nach einem Probetag jeweils auch das ganze Team, ob ein Kandidat die Stelle bekommt oder nicht.»

Recruiting ist Chefsache

Auch typisch für ein Start-up-Unternehmen: Neue Mitarbeitende werden direkt von der Geschäftsleitung ausgesucht und eingestellt. Professionell aufgebaute Human Resources fehlen, besonders in der Anfangsphase, häufig. Movu und verkaufen.ch sind da keine Ausnahmen: Nach Möglichkeit werden die Vorstellungsgespräche vom CEO und dem direkten Vorgesetzten des Kandidaten geführt, wobei der Entscheid für oder gegen einen Kandidaten oft mit dem kompletten Team besprochen wird.

Wo finden Start-ups passende Kandidaten und welche Tools können insbesondere Start-ups bei der Rekrutierung helfen? Diese Frage beantworten wir im zweiten Teil unserer Mini-Serie zum Thema «Recruiting in Start-ups».

Corporate Communications, JobCloud AG